Oslo mit dem Reisebus entdecken

Nahezu jedes Reisebüro das bei einer Reise nach Norwegen einen Aufenthalt in Oslo einplant, bietet seinen Gästen auch eine Reiseführung mit Hilfe eines Reisebusses, was einerseits, auf Grund der Entfernungen, vorteilhaft sein kann, zum anderen jedoch die Entdeckung Oslos nahezu unmöglich macht, da diese Stadtführung natürlich nicht länger als drei Stunden dauern soll. Ist ein Besuch des Holmenkollen, ohne Museumsbesuch, und der Besuch des Vigelandspark vorgesehen, so muss man bereits mit mindestens zwei Stunden rechnen. Bleibt also noch die Zeit für einen Besuch auf Bygdøy, oder dem Schloss, oder der Oper bis zu Zeit abgelaufen ist. Natürlich wissen das nur wenige Reisebüros, aber sicher ist dass die Teilnehmer der Reise nicht unbedingt von der Stadtführung mit wenigen Sehenswürdigkeiten begeistert sind.
 
Oslo ist eine phantastische Stadt mit sehr vielen Sehenswürdigkeiten, die man, zumindest teilweise, nur mit Hilfe einer Stadtführung verstehen lernt. Wer mehrere Tage in der Stadt verbringt, kann natürlich zwei Führungen zu jeweils drei Stunden buchen, aber für Reisegesellschaften ist dies meist unmöglich, so dass die Führung, möglichst in Zusammenarbeit mit einem guten Stadtführer oder einem entsprechenden Reiseleiter, ausgearbeitet werden sollte.

Der Nobelsaal im Rathaus in Oslo
Foto: Herbert Kårlin

Aber natürlich ist es eine gute Idee mit einem Besuch des Holmenkollen zu beginnen, der bekanntesten Attraktion Oslos die mehr Besucher anzieht als jede andere Sehenswürdigkeit der Stadt und weltweit bekannt ist. Der Holmenkollen ist jedoch nicht nur rund zehn Kilometer außerhalb Oslos zu finden, sondern man muss verkehrsreiche Straßen benutzen und man sollte dort auf jeden Fall zwei Parkplätze anfahren um diese Sprungschanze entdecken und fotografieren zu können. Abgesehen davon dass man hier auch das älteste Skimuseum weltweit findet und man, über dieses Museum, eine Plattform erreichen kann von wo aus man einen herrlichen Blick über die gesamte Umgebung und die Stadt Oslo hat.
 
Das nächste Ziel ist in der Regel der Vigeland Park, ein 860 Meter langer Skulpturenpark des bedeutendsten, norwegischen Skulpteurs Gustav Vigeland, der natürlich auch in seiner logischen Struktur, also vom Haupteingang aus, entdeckt werden sollte. Einige Reisebüros verzichten auf diese Logik und parken daher am oberen Teil des Parks um dann die Teilnehmer am Haupteingang wieder zu empfangen. Sie vergessen dabei allerdings dass gerade ältere Teilnehmer der Reise die 860 Meter nicht zu Fuß schaffen, es also sinnvoller ist dass man grundsätzlich am Haupttor beginnt damit alle Teilnehmer den trotzigen Jungen und den Springbrunnen aus der Nähe sehen können, und dann immer noch einen Blick auf den Monolithen werfen können, um dann jedoch zum Bus zurückzukehren, während die anderen die gesamte Strecke gehen.
 
Anschließend sollte man mit dem Reisebus zur Halbinsel Bygdøy fahren, da man dort, beim Vorbeifahren, mehr über das norwegische Folkemuseum und die dortige Stabkirche erfahren kann, am Wikingerschiffmuseum vorbeikommt, um schließlich an der Stelle anzukommen wo sich das Kon-Tiki-Museum, das Fram-Museum und das Seefahrtmuseum kommt, aber auch einen herrlichen Aussichtspunkt am Oslofjord findet. Für einen Museumsbesuch reicht die Zeit allerdings nicht, vor allem wenn man bedenkt dass man zum Zentrum Oslos erneut 25 bis 30 Minuten benötigt, also nur noch an weniger bedeutenden Sehenswürdigkeiten vorbeifahren kann.
 
Wer Oslo besucht, will natürlich auch das königliche Schloss mit seiner Parkanlage, das Nationaltheater, das Rathaus, die Domkirche, die Oper und einige andere Sehenswürdigkeiten mehr sehen, was jedoch nur zu Fuß möglich ist, oder die mit Hilfe der öffentlichen Verkehrsmittel erreicht werden können. Natürlich kann man Sehenswürdigkeiten wie die Ruinen des mittelalterlichen Oslos, die Markthalle oder die historischen Gebäude an der Damstredet oder der Telthusbakken ohne Stadtführung entdecken, aber weder die Oper, noch die Domkirche, und schon gar nicht das Rathaus und die Festung Akershus kann man ohne Stadtführer, oder entsprechend ausgebildetem Reiseleiter, kennen lernen.
 
Oslo gehört zu jenen Städten Europas die den gesamten Autoverkehr von der Innenstadt fern halten wollen, insbesondere aber Reisebusse, da diese die Straßen verstopfen, enorme Plätze zum Parken benötigen und bisher nur in wenigen Fällen elektrifiziert sind. Jedes Reisebüro sollte dies bei der Planung einer Reise beachten und daher auch die angebotenen Stadtführungen entsprechend planen und ankündigen.

Die Preise für private Stadtführungen in Oslo können der aktuellen
Preisliste 2025 entnommen werden.
Tourenplan Oslo für Reisebusse